Buchrezensionen
Autor/in: DWP
Sehr verehrte Leserinnen, sehr verehrte Leser!
Wir erweitern unser
Feuilleton! Ab nun werden Sie dort nämlich nicht nur mehr Kritiken von psychoanalytischen Veranstaltungen lesen können, sondern auch Buchrezensionen.
Heute möchten wir Ihnen unsere erste Rezensentin vorstellen, die ab nun exklusiv für unsere Leserschaft schreiben wird.
Herzlich Willkommen an Bord!
Lea Dohm, geb. Peplau, verheiratet, 2 Kinder.
Okt. 2000 - Feb. 2006: Studium der Dipl.-Psychologie an der Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg
Sep. 2005 - Sep. 2011: Weiterbildung zur tiefenpsychologisch fundierten Psychologischen Psychotherapeutin in der Ausbildungsstätte der Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg, Centrum für Lebenslanges Lernen (C3L)
Aug. 2011 - Jan. 2014: Fernstudium Fachjournalismus Aug. 2011 - Jan. 2014 an der Freien Journalistenschule Berlin
Seit Feb. 2016: Weiterbildung zur psychoanalytisch orientierten Gruppenpsychotherapeutin in Göttingen, Tiefenbrunn.
Seit März 2012: Niedergelassen in Stadthagen in eigener psychotherapeutischer Praxis mit Zulassung zur Kassenärztlichen Versorgung
Mai 2011 - Dez.2014: Referentin für Öffentlichkeitsarbeit bei der Psychotherapeutenkammer Niedersachsen
Zuvor mehrjährige Tätigkeit in drei verschiedenen psychiatrischen Kliniken
Mitglied im bvvp, IPPNW, der Humanistischen Union und Pro Asyl.
DWP: Sehr geehrte Frau Lea Dohm, Sie werden in Zukunft, für unsere Leser als Kritikerin in der Rubrik „Feuilleton“ über ausgewählte psychoanalytische Bücher bzw. psychoanalytische Veranstaltungen berichten. Was werden sich unsere Leser erwarten dürfen?Lea Dohm: Danke für das herzliche Willkommen. Ich werde mich vor allem darum bemühen, Themen mit aktuellem gesellschaftlichem Bezug aufzugreifen, da hier erfahrungsgemäß ein besonderes Interesse unserer Berufskollegen besteht. Zum anderen möchte ich Literatur über typische psychodynamische Behandlungsszenen und -techniken betrachten - ein weiteres Thema, das Kollegen auch nach den Therapiesitzungen weiter beschäftigt.
DWP: Können Sie uns schon einen Einblick gewähren und uns vielleicht kurz mitteilen nach welchen Kriterien Sie die von Ihnen selektierten Bücher bzw. aufgesuchten Veranstaltungen auswählen werden bzw. dann auch besprechen werden?Lea Dohm: Wichtig ist es mir, immer wieder einen Praxisbezug herzustellen und die Inhalte auf ihre tatsächliche Umsetzbarkeit und konkreten Implikationen zu prüfen.
DWP: In welcher(n) Sprache(n) werden unsere Leser Ihre Kritiken genießen können?Lea Dohm: Ich schreibe in Deutsch, seltener in Englisch.
DWP: Was sind denn Ihre persönlichen Motive nun als Rezensentin/Kritikerin für die Leser von DER WIENER PSYCHOANALYTIKER zu schreiben?Lea Dohm: Ich habe in vielfacher Hinsicht Glück: Ich lese unheimlich gerne und kann mich für breit gestreute Themen begeistern. Und es fällt mir leicht, zu schreiben.
DER WIENER PSYCHOANALYTIKER bietet mir nun die Möglichkeit, auch Feedback auf meine Texte zu bekommen und sie somit weiter zu diskutieren. Ich bin davon überzeugt, dass damit für alle Beteiligten großer Gewinn verbunden sein kann.
DWP: Was brachte Sie überhaupt zur Psychoanalyse?Lea Dohm: Die Inhalte meines Psychologie Studiums an der Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg waren in Klinischer Psychologie auf die Verhaltenstherapie beschränkt. Diese Fokussierung hinterließ bei mir einige offene Fragen und es wuchs das Bedürfnis, nach dem Studium auch die psychodynamischen Verfahren kennenzulernen. Meine Weiterbildung zur Psychotherapeutin war daher bereits tiefenpsychologisch fundiert und aktuell besuche ich zusätzlich Seminare zur psychoanalytisch orientierten Gruppenpsychotherapie.
DWP: Wenn Sie die Gelegenheit zu einem Gespräch mit Sigmund Freud hätten, was würde wohl zum Thema werden. Gibt es konkrete Fragen?Lea Dohm: Ich würde mit ihm gerne über gesellschaftliche und politische Themen sprechen. Und ich würde die Gelegenheit nutzen, ihn über verschiedenste Themen wie seine Auffassungen zur Fremdenfeindlichkeit, zu medialem Populismus oder die Psychotherapie im heutigen Gesundheitssystem zu befragen. Wahrscheinlich würde ich ihn wohl mit Fragen löchern.
DWP: Stoff- oder Ledercouch?Lea Dohm: IKEA-Sessel.
DWP: Ganz nach Bruno Bettelheim, der auf die Bedeutung vom Märchen hinwies. Verraten Sie uns Ihr Lieblingsmärchen? Und erkennen Sie Parallelen zur Entwicklung Ihres Lebens?Lea Dohm: Aschenputtel. Und ja, ich erkenne sie.
DWP: Ich träume ...Lea Dohm: ...von einer friedlichen Welt.
DWP: Was finden Sie an der Psychoanalyse gut bzw. besonders gut und gibt es etwas was Sie an ihr nicht mögen?Lea Dohm: Ich finde es besonders gut, dass die Psychoanalyse sich die Zeit nimmt, den Gegenüber bestmöglich zu begreifen. Und dass die therapeutische Beziehung expliziter Bestandteil der Betrachtung ist.
Was ich weniger mag, ist eine sich in die Abstinenz flüchtende, psychoanalytische Arroganz.
DWP: Welchen Herausforderungen mussten Sie sich während Ihrer analytischen Ausbildung stellen?Lea Dohm: Meine Ausbildung war zunächst tiefenpsychologisch fundiert - dabei war die größte Herausforderung die Finanzierung. Um in Deutschland die Approbation als Psychotherapeutin zu erhalten, ist eine drei- bis fünfjährige, teure und selbst zu finanzierende Ausbildung nötig.
DWP: Haben Sie ein Lieblingszitat von Freud?Lea Dohm: "Alles, was die Kulturentwicklung fördert, arbeitet auch gegen den Krieg."
Wobei mir auch das folgende gefällt: "Der Neid stört oft den Genuss der Parke und Landsitze."
DWP: Abschließend, möchten Sie noch etwas hinzufügen?Lea Dohm: Vielen Dank für Ihre kulturschaffende Arbeit.
Herzlichen Dank für dieses Gespräch, wir freuen uns bereits jetzt Alle auf Ihre Kritiken!Kontaktdaten:Lea Dohm