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Leitartikel


DER WIENER PSYCHOANALYTIKER möchte nicht nur bereits international etablierten Psychoanalytikern/Innen, sondern auch noch unbekannten Psychoanalytikern/Innen die Gelegenheit geben einen selbstverfassten, bisher noch nicht publizierten Artikel auf der Titelseite unseres Onlinemagazins zu posten!

Im Forum werden dann dazu alle User Stellung nehmen, Fragen formulieren und kommentieren können. Wir wollen dadurch einen bisher so noch nicht dagewesenen, internationalen Gedankenaustausch zwischen Psychoanalyse-Interessierten ermöglichen.
Aktuelle Textsprache ist Deutsch und/oder Englisch.

Bei Interesse, Ihre Zusendungen bitte an:
leitartikel@derwienerpsychoanalytiker.at


(Werden Personenbezeichnungen aus Gründen der besseren Lesbarkeit lediglich in der männlichen oder weiblichen Form verwendet, so schließt dies das jeweils andere Geschlecht mit ein.)

IM GESPRÄCH MIT

Autor/in: KATJA KOLÅ EK / DWP

(30.03.2016)
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In unserer Interviewreihe "im Gespräch mit" stellen wir kurz die Autoren der Leitartikel vor.
Damit wollen wir unseren Usern die Möglichkeit geben, die Leitartikel auch aus einer anderen Perspektive heraus lesen zu können.


Diese Woche freuen wir uns ganz besonders Katja Kolšek aus Ljubljana, Slowenien zu begrüßen:

Sie arbeitet derzeit als Forscherin an der Philosophischen Fakultät der Universität Ljubljana (Slowenien). Sie hat ein BA in Sinologie (Philosophische Fakultät in Ljubljana) und ein Doktorat in Philosophie (Philosophische Fakultät in Ljubljana). Sie arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Philosophie SRC SASA in Ljubljana und in der Theorie-Abteilung der Jan van Eyck Akademie. Das post-akademische Institut für Forschung und Produktion in den Bereichen Bildenden  Künste, Design und Theorie. Sie hat an der Fakultät für Geisteswissenschaften an der Universität von Primorska in Koper Vorträge über die Einführung in die Philosophie und Theorie der Ideologie gehalten. Ihre ausgewählte Bibliographie enthält die Monographie von The Other of Democracy. Die Konzepte von Immanenz und Anderssein in der zeitgenössischen Theorien der Demokratie (Annales, Koper 2010), dem Artikel »The Parallax Object of Althusser´s Materialist Philosophy « in Encountering Althusser. Politics and Materialism in Contemporary Radical Thought, herausgegeben von Katja Diefenbach, Sara R. Farris, Gal Kirn und Peter Thomas (Bloomsbury Press, 2013) und »The Shift of the Gaze in Žižek´s Philosophical Writing« in Repeating Žižek, herausgegeben von Agon Hamza , Duke University Press, Durham und London, 2015. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Philosophie, Psychoanalyse und moderne und zeitgenössische chinesische Literatur.



DWP: Was brachte Sie zur Psychoanalyse?

Katja Kolšek: Meine erste Begegnung mit der Psychoanalyse war während den Vorträgen von Professor Mladen Dolar am Institut für Philosophie der Philosophischen Fakultät der Universität Ljubljana, Slowenien. Natürlich, da Slavoj Žižek ein Slowene war, wuchs ich auch mit einigen oberflächlichen Schulkenntnissen über ihn auf.
 

DWP: Wenn Sie die Gelegenheit zu einem Gespräch mit Sigmund Freud hätten, was würde wohl zum Thema werden. Gibt es konkrete Fragen?

Katja Kolšek: Ich würde ihn natürlich fragen, ob er mich als seinen Analysanden nehmen würde, und dann einfach nur frei assoziieren. Vielleicht würde ich ihn auch fragen, warum er sich nie auf das Problem der Mütter, nicht als strukturelle Vorstellung, sondern als Subjekt (Patient) fokussiert hat.


DWP: Stoff- oder Ledercouch?

Katja Kolšek: Leder.


DWP: Ich träume…

Katja Kolšek: Ich träume und ich habe Albträume. Ich war mir immer sehr über das Unbewusste bewusst schon seit meiner Kindheit. Ich hatte furchtbare Albträume, und ich war immer interessiert und mich begeistern eigenartige Gefühle des Unheimlichen. Ich war auch eine Schlafwandlerin.


DWP: Was finden Sie an der Psychoanalyse gut bzw. besonders gut und gibt es etwas was Sie an ihr nicht mögen?

Katja Kolšek: Ich finde, dass die Psychoanalyse ein wunderbares Werkzeug ist, das mir ermöglicht meine philosophische Forschung aus verschiedenen bzw. von einer unorthodoxen Perspektive aus zu führen. Um die Philosophie zu untersuchen, benutzen wir mal die antiphilosophische Position von Alain Badiou welche "extimity" (wenn ich den Begriff von Jacques Alain Miller verwende) zur Philosophie ist.

Ich würde sagen, dass ich nicht die Organisationsformen (Foren) der zeitgenössischen psychoanalytischen Gemeinden mag, die sehr oft hermetisch sind und nur eine Art Jargon sprechen. Als Philosophin ziehe ich es vor Verbindung zwischen der Psychoanalyse und der Philosophie zu studieren. Aber vielleicht kommt es auch nur mir so vor, da ich noch nie durch einen klinischen Prozess ging.


DWP: Haben Sie ein Lieblingszitat von Freud?

Katja Kolšek: Meine zwei liebsten sind wahrscheinlich: “Was will das Weib?“ und „Das Ich ist nicht Herr im eigenen Haus"


DWP: Außer Sigmund Freud, gibt es Psychoanalytiker mit denen Sie sich auch gerne auseinandersetzen?

Katja Kolšek: Ja, Jacques Lacan, Colette Soler und die theoretischen Psychoanalytiker der slovenischen Schule, die sogenannte  »Troika« (Slavoj Žižek, Mladen Dolar and Alenka Zupančič).


Herzlichen Dank für dieses Gespräch, wir freuen uns bereits jetzt Alle auf Ihren Leitartikel!



Kontakdaten der Autorin:
Katja Kolšek


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