IM GESPRĂ„CH MIT
Autor/in: THOMAS HEINDL / DWP
In unserer Interviewreihe "im Gespräch mit" stellen wir kurz die Autoren der Leitartikel vor.
Damit wollen wir unseren Usern die Möglichkeit geben, die Leitartikel auch aus einer anderen Perspektive heraus lesen zu können.
Diese Woche freuen wir uns ganz besonders
Thomas Heindl aus Wien, Österreich zu begrüßen:
Er ist Philosoph, Filmemacher und TV Produzent. Seit 2013 widmet er sich vermehrt der Philosophie sowie dem Studium an der Universität Wien. Auf seinem Blog
www.interaktionstheorie.org, sowie in diversen Zeitungen und Fachmagazinen, veröffentlichte er zahlreiche Texte und Essays. In den letzten Jahren hat er zahlreiche TV Sendungen für diverse Sender in Deutschland und Österreich produziert. Die Serien-Doku „Bohemian Life“, rund um die Wiener Schule des Phantastischen Realismus und seinen Mitbegründer, den erst 2015 verstorbenen Ernst Fuchs, veröffentlichte er auf dem Online-Kunstmagazin spykeheels.com.
DWP: Was brachte Sie dazu sich mit der Psychoanalyse zu beschäftigen, beziehungsweise mit Freud und seinen Errungenschaften? Thomas Heindl: Freuds Traumdeutung habe ich recht jung im Bücherregal meiner Eltern entdeckt und gelesen, da dieser Mensch und das Thema einen fast mystischen Reiz auf mich ausübte. Später geriet ich vor allem aufgrund meiner Beschäftigung mit der Interaktionstheorie sowie dem Konstruktivismus auf die Psychoanalyse.
DWP: Wie sind Sie zum Thema Ihres Essays gekommen? Thomas Heindl: Das Thema Künstliche Intelligenz ist in gesellschaftlicher und philosophischer Hinsicht hoch relevant. Mich hat allerdings immer gestört, dass in den Medien mehrheitlich negative Auseinandersetzungen thematisiert werden. Das eigentliche Thema ist aus dem Bestreben entstanden, hiergegen anzuschreiben – der psychoanalytische Zusammenhang war ein spontaner Einfall aus dem Schreiben heraus.
DWP: Warum wäre Ihnen bezüglich Ihres Essays eine psychoanalytische Sichtweise bzw. Einschätzung unserer Leser wichtig? Thomas Heindl: Ich bin überzeugt davon, dass die Psychoanalyse einen wichtigen Beitrag zur positiven Entwicklung von KI leisten kann – was sich letztlich als wichtig für ein positives Verhältnis zwischen Menschheit und KI herausstellen könnte.
DWP: Konkret, welche Fragen haben Sie an unsere Leser? Thomas Heindl: Nahezu alle Thesen des Essays, die ich in den Punkten 1-9 des vorliegenden Entwurfes beschrieben habe, bedürfen fachkundigen psychoanalytischen Inputs. Es geht mir vor allem um Analogien zu zwischenmenschlichen Beziehungen, vor allem in Sachen Erziehung. Ich bin sehr dankbar über Kommentare, Meinungen, auch für Literaturverweise, die meine Ansätze bestätigen oder widerlegen. Ziel ist eine Publikation des fertigen Essays mit geeigneten Zitaten.
DWP: Welche Philosophen, beziehungsweise Psychoanalytiker, glauben Sie, haben Ihr Denken an meisten geprägt? Thomas Heindl: Gregory Bateson, Alfred N. Whitehead, Susan Blackmore, Vertreter des Konstruktivismus. Mein recht bescheidenes Wissen über die Psychoanalyse bezog ich hauptsächlich durch die Lektüre von Freud, Jung und Gerrig/Zimbardo.
DWP: Was finden Sie an der Psychoanalyse gut bzw. besonders gut und gibt es etwas was Sie an ihr nicht mögen? Thomas Heindl: Ich sehe die Psychoanalyse als hervorragende Methode, die subjektive Wirklichkeit zielgerichtet zu transformieren.
DWP: Ganz nach Bruno Bettelheim, der auf die Bedeutung vom Märchen hinwies. Verraten Sie uns Ihr Lieblingsmärchen? Und erkennen Sie Parallelen zur Entwicklung Ihres Lebens? Thomas Heindl: Es ist zwar kein Märchen, aber als Kind gefiel mir wohl die Artus-Sage am besten. Als Teenager nannte ich meine Band „Merlin“. Viel später erst zog ich Excalibur aus dem Stein.
DWP: Ich träume… Thomas Heindl: … viel und das täglich, selten jedoch im Schlaf.
DWP: Haben Sie ein Lieblingszitat von Freud? Thomas Heindl: „Es gibt ebenso wenig hundertprozentige Wahrheit wie hundertprozentigen Alkohol.”
Herzlichen Dank für dieses Gespräch, wir freuen uns bereits jetzt Alle auf Ihren Leitartikel!
Kontakdaten des Autors:
Thomas Heindl