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Leitartikel


DER WIENER PSYCHOANALYTIKER möchte nicht nur bereits international etablierten Psychoanalytikern/Innen, sondern auch noch unbekannten Psychoanalytikern/Innen die Gelegenheit geben einen selbstverfassten, bisher noch nicht publizierten Artikel auf der Titelseite unseres Onlinemagazins zu posten!

Im Forum werden dann dazu alle User Stellung nehmen, Fragen formulieren und kommentieren können. Wir wollen dadurch einen bisher so noch nicht dagewesenen, internationalen Gedankenaustausch zwischen Psychoanalyse-Interessierten ermöglichen.
Aktuelle Textsprache ist Deutsch und/oder Englisch.

Bei Interesse, Ihre Zusendungen bitte an:
leitartikel@derwienerpsychoanalytiker.at


(Werden Personenbezeichnungen aus Gründen der besseren Lesbarkeit lediglich in der männlichen oder weiblichen Form verwendet, so schließt dies das jeweils andere Geschlecht mit ein.)

IM GESPRĂ„CH MIT

Autor/in: SABINE SCHRECKENTHALER / DWP

(02.12.2015)
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In unserer Interviewreihe "im Gespräch mit" stellen wir kurz die Autoren der Leitartikel vor.
Damit wollen wir unseren Usern die Möglichkeit geben, die Leitartikel auch aus einer anderen Perspektive heraus lesen zu können.


Diese Woche freuen wir uns ganz besonders Sabine Schreckenthaler aus Wien, Österreich zu begrüßen:

Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision (Psychoanalyse)
Psychotherapiewissenschafterin

In freier Praxis in 1010 Wien und 2412 Wolfsthal
Psychotherapeutische/Psychoanalytische Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Familien
Angestellt im Verein Kinderhilfswerk seit 2012

2012 Abschluss „Bakkalaurea“ (Psychotherapiewissenschaften an der Sigmund Freud Privatuniversität): „Die Bedeutung des psychotherapeutischen Kinderspiels aus psychoanalytischer und pädagogischer Sicht“

2015 Abschluss „Magistra“ (Psychotherapiewissenschaften an der Sigmund Freud Privatuniversität):
„Träume von Kindern im Vorschulalter -Eine qualitative, tiefenhermeneutische Untersuchung nach psychoanalytischen Gesichtspunkten“



DWP: Was brachte Sie zur Psychoanalyse?

Sabine Schreckenthaler: Grundsätzlich mein Studium der Psychotherapiewissenschaften. Als ich damit begann, hatte ich allerdings nicht die Vorstellung Psychoanalytikerin zu werden. Der Wunsch wuchs erst nach und nach. Was genau mich zur Psychoanalyse brachte, kann ich nicht in Worte fassen – aber bei einer Sache bin ich mir sicher: Es ist und war die richtige Entscheidung.


DWP: Wenn Sie die Gelegenheit zu einem Gespräch mit Sigmund Freud hätten, was würde wohl zum Thema werden. Gibt es konkrete Fragen?

Sabine Schreckenthaler: Da fallen wir viele, viele Fragen ein: Trotzdem würde ich versuchen, das Gespräch so wenig wie möglich vorzubereiten und auf die freie Assoziation zu vertrauen. Konkret nachfragen würde ich gerne, welche Manuskripte Herr Freud vernichtet und nie veröffentlicht hat.


DWP: Stoff- oder Ledercouch?

Sabine Schreckenthaler: Stoffcouch


DWP: Ganz nach Bruno Bettelheim, der auf die Bedeutung vom Märchen hinwies. Verraten Sie uns Ihr Lieblingsmärchen? Und erkennen Sie Parallelen zur Entwicklung Ihres Lebens?

Sabine Schreckenthaler: Märchen waren mir als Kind immer sehr unheimlich. Deswegen ist es richtig schwierig zu beantworten, welches mein Lieblingsmärchen war. Ich weiß aber noch, dass ich Schneewittchen sehr gerne hatte – aber weder als Film oder Geschichte. Ich hatte ein Stickeralbum dazu. Dafür mochte ich den Märchenroman: „Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen“

Parallelen gibt es sicher einige: Ich mag auch heute Geschichten und Bilder lieber als Filme. Und dass ich im Moment nicht einmal den Inhalt von Nils Holgersson reproduzieren kann sagt sicher einiges aus…


DWP: Ich träume…

Sabine Schreckenthaler: Bunt und lebhaft. Erinnerungen an Träume behalte ich lange.


DWP: Was finden Sie an der Psychoanalyse gut bzw. besonders gut und gibt es etwas was Sie an ihr nicht mögen?

Sabine Schreckenthaler: Besonders gefällt mir, dass die Psychoanalyse nicht nach einem kausalem „Wenn-
Dann“-Prinzip erfolgt, sondern dass es individuelle Lösungen und Verstehensweisen gibt. So gestaltet sich die Arbeit mit Patienten und Patientinnen immer anders – keine Deutung ist wie die andere. Trotzdem bewegt man sich in einem geschlossenen Denksystem. An der Technik des freien Assoziierens mag ich besonders das Vertrauen an das Unbewusste.

Was mir nicht gefällt ist das weitgehend verstaubte und starre Image von Psychoanalytikern und Psychoanalytikerinnen.


DWP: Welchen Herausforderungen mussten Sie sich während Ihrer analytischen Ausbildung stellen?

Sabine Schreckenthaler: Vor allem musste ich mich sehr oft für mein Alter rechtfertigen. Warum man sich schon früh mit der Psychoanalyse und Psychotherapie auseinandersetzt ist und war für viele unverständlich.


DWP: Haben Sie ein Lieblingszitat von Freud?

Sabine Schreckenthaler: „Realität - Wunscherfüllung. Dazwischen [, aus diesen Gegensätzen]  sprießt unser psychisches Leben“ (Brief von S. Freud an Wilhelm Fließ, 1899)


DWP: Außer Sigmund Freud, gibt es Psychoanalytiker mit denen Sie sich auch gerne auseinandersetzen?

Sabine Schreckenthaler: Da gibt es eine ganze Menge. Sabina Spielrein und Melanie Klein würde ich im Moment herausheben.


Herzlichen Dank für dieses Gespräch, wir freuen uns bereits jetzt Alle auf Ihren Leitartikel!



Kontakdaten der Autorin:
Sabine Schreckenthaler


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