IM GESPRĂ„CH MIT
Autor/in: MICHAEL WILIM / DWP
In unserer Interviewreihe "im Gespräch mit" stellen wir kurz die Autoren der Leitartikel vor.
Damit wollen wir unseren Usern die Möglichkeit geben, die Leitartikel auch aus einer anderen Perspektive heraus lesen zu können.
Diese Woche freuen wir uns ganz besonders
Michael Wilim aus Wien, Österreich zu begrüßen:
2015 Bakkalaureatsabschluss in Psychotherapiewissenschaften mit dem Schwerpunkt Psychoanalyse an der Sigmund Freud Privatuniversität Wien
Berufserfahrung:
Selbstständiger Psychotherapeut in Ausbildung unter Supervision (seit 2014)
Praktische Arbeit als Psychoanalytiker an der Sigmund Freud Ambulanz Wien (seit 2015)
Praktische Arbeit im psychiatrischen Bereich im AKH Wien (2014)
Praktische Arbeit mit alten Menschen im Landespflegeheim Berndorf (2013)
Praktische Arbeit mit drogenabhängigen Menschen in der Drogentherapieanstalt „Zukunftsschmiede“ (2009)
Analyse:
Psychoanalyse bei Frau Mag. Luger (seit 2012)
DWP: Was brachte Sie zur Psychoanalyse? Michael Wilim: Eine Gruppenselbsterfahrung an der Universität, bei der ich die Faszination und die Wirksamkeit der freien Assotiation kennengelernt habe.
DWP: Wenn Sie die Gelegenheit zu einem Gespräch mit Sigmund Freud hätten, was würde wohl zum Thema werden. Gibt es konkrete Fragen? Michael Wilim: Ich würde mit ihm gerne das Konzept der ‚gleichschwebenden Aufmerksamkeit‘ und deren mögliche Messbarkeit besprechen
DWP: Stoff- oder Ledercouch? Michael Wilim: Raues Kunstleder im Vintagedesign
DWP: Ganz nach Bruno Bettelheim, der auf die Bedeutung vom Märchen hinwies. Verraten Sie uns Ihr Lieblingsmärchen? Und erkennen Sie Parallelen zur Entwicklung Ihres Lebens? Michael Wilim: Pinocchio… Mein Vater hat oft gemeint, ich habe eine große Nase… und vielleicht war ich in der Kindheit auch nicht immer ganz ehrlich ;-)
DWP: Ich träume….. Michael Wilim: Häufig und lebhaft
DWP: Was finden Sie an der Psychoanalyse gut bzw. besonders gut und gibt es etwas was Sie an ihr nicht mögen? Michael Wilim: Für mich ist die Psychoanalyse wohl die einzige Methode, die die Probleme an der Wurzel angreift und nicht das „Unkraut“ einfach nur am sichtbaren Ende abschneidet. Besonders erstaunlich empfinde ich die bildhafte Sprache der Träume und deren Analyse – wie schon Freud sagte: „Träume sind die ‚via regia‘ – der Königsweg – zum Unbewussten.“
Ein klarer Nachteil dieser gründlichen und professionellen Behandlung ist nun mal deren Dauer und die damit verbundenen Kosten für den Patienten.
Ich bin jedoch fest davon überzeugt, dass man in jedem Fall sich und seine Bedürfnisse ernst nehmen und sich selbst ein Geschenk machen sollte, um eine nachhaltige Veränderung zu schaffen.
DWP: Welchen Herausforderungen mussten Sie sich während Ihrer analytischen Ausbildung stellen? Michael Wilim: Eigentlich waren es zwei große Herausforderungen: Zum Einen, der Spagat, den man zwischen Finanzierung der Ausbildung und der Ausbildung an sich schaffen muss und zum Anderen, die Entwicklung des Verständnisses für die Vereinigung von Theorie und Praxis zu einer persönlichen, psychoanalytischen Identität
DWP: Haben Sie ein Lieblingszitat von Freud? Michael Wilim: "Die Gegenwart kann man nicht genießen ohne sie zu verstehen und nicht verstehen, ohne die Vergangenheit zu kennen."
DWP: Außer Sigmund Freud, gibt es Psychoanalytiker mit denen Sie sich auch gerne auseinandersetzen? Michael Wilim: Im Laufe der Ausbildung und meiner praktischen Arbeit habe ich eine gewisse Sympathie zur Theorie der Objektbeziehung entwickelt. Somit könnte ich Klein, Winnicot und Bion aufzählen.
Herzlichen Dank für dieses Gespräch, wir freuen uns bereits jetzt Alle auf Ihren Leitartikel!
Kontakdaten des Autors:
Michael Wilim