Der Soziale Narzissmus (Teil I) / Le narcissisme social (Part I)
Autor/in: Elsa Godart
Wir leiden unter dieser Welt: unsere Gesellschaft ist pathogen. Diese Gesellschaft ist Teil dessen, was man heute Hypermodernität nennt. Hypermodernität ist, wie der Name schon sagt, eine "Modernität" des Exzesses, der Extensivität, der Grenzenlosigkeit, die die griechische Hybris (Übermut) als Markenzeichen in ihre DNA eingeschrieben hat. Die Hypermodernität hat einen Hyperindividuellen geboren, der sich nicht wohl fühlt in seiner Haut. Er ist voll von Komplexen und Proteinen; hyperaktiv und mit Ritalin vollgepumpt; übertrieben ehrgeizig, ohne dabei seine Hobbies aufs Spiel zu setzen. Er hat ein glattes Gesicht und eine gut geknüpfte soziale Krawatte; das iPhone 8 in der Tasche direkt aus den USA. Er schleppt sich nach seiner Arbeit bis zur Morgenzeitung nur herum. Er beschäftigt sich genauso viel mit seinen narzisstischen, wie mit seinen sexuellen Vergnügungen; an einem Abend mit einem Mann schlafen, an einem anderen mit einer gleichgültigen Frau; das Kinderkriegen wird bis zum Ende (nach was?) verschoben, wobei der Genuss (bei Videospielen, in sozialen Netzwerken, in einem Bett, im Büro, im Auto, andere dominierend ...) das Hauptziel ist. Der Hyperindividuelle ist ständig auf der Suche - genauso wie die Hypermodernität darum kämpft, zu entscheiden, ob es sich um die Beschreibung einer vorübergehenden, und daher temporären Bewegung handelt, oder ob es sich um eine neue Phase der Zivilisation handelt, die man ertragen muss. Hypermodernität ist vor allem Unsicherheit, Unbestimmtes, Ungewisses. Eine Art in Bewegung zu kommen. Aber nichts ist angsterregender als die Tatsache, dass wir in eine Bewegung hineingezogen werden, von der wir nicht wissen, wohin sie uns führt. Eine Tatsache bleibt jedoch unbestreitbar: Hypermoderne ist pathogen und verursacht viele existenzielle, pathologische, soziale und politische Krankheiten. Diese Krankheiten, von denen wir nicht wissen, ob es sich um ein "neues Unbehagen in der Zivilisation"
[Le nouveau malaise dans la civilisation von Samuel Dock und Marie-France Castarède lädt uns ein, über diese Mutationen des Zeitgenössischen nachzudenken, Plon 2017] handelt, oder einfach nur um die Erweiterung der alten, die ihre Formen geändert haben, hören nicht auf Fragen aufzuwerfen. Erinnern wir uns daran, dass die Etymologie des Unbehagens genau das ist, was unbequem ist, das nicht leicht ist: es spiegelt buchstäblich das Gefühl von Unbehagen wieder, das durch Unsicherheit und Ambivalenz erzeugt wird. Vor allem finden wir es sehr schwierig, uns davon zu befreien, es zu überwinden. Als Beweis dafür dient die blühende Literatur über Glück, Wohlbefinden, persönliche Entwicklung und andere Zen-Kultur, die es seit fünfzehn Jahren gibt - zeitgleich mit der Explosion der Internetsphäre zu Beginn der 2000er Jahre, das schnell für alle zugänglich gemacht wurde, und damit den Computer demokratisiert und zur progressiven Entwicklung der Informationsflut geführt hat. Die Hypermodernität erlebte dann eine zusätzliche Beschleunigung mit der Virtualität, und der Hyperindividuelle wurde mit der doppelten Geschwindigkeit zu seiner Hyperaktivität geleitet. Genauso,
de facto, das Gefühl von Unbehagen. Um mit vielen dieser angstauslösenden Mechanismen und einem immer höllischeren Lebensrhythmus fertig zu werden, wurden eine Reihe von Palliativmedizin und Placebos eingeführt: Meditation, Zen-Spiritualität, geerbt vom New-Age-Ideal, persönliche Entwicklungsgurus, undandere Trainer, die mit ihren Rezepten sensationelle Prediger in den USA sind ,und wieder zu Apologeten werden, ganz zu schweigen von der Explosion der Psychotherapien, von denen es heute mehr als 400 in der Welt gibt. Es ist nicht so sehr die Welt, als die Hypermodernität, die falsch läuft. Die Hypermodernität muss geheilt werden - Krankheit oder Unbehagen ist politisch nicht korrekt - daran besteht kein Zweifel.
Narzissmus: ein aktuelles Thema In demKontext, in dem das Subjekt solche Metamorphosen durchmacht, und wo eines seiner emblematischsten Repräsentationen das
Ego mit
ausgefahrenen Krallen ist, ist es notwendig, die Frage des Narzissmus aufzugreifen. In der
La culture du narcissisme (1979) beschrieb Christopher Lasch bereits den "psychologischen Menschen unserer Zeit", und die narzisstischen Exzesse als Folge von Veränderungen in unserer Gesellschaft. Er stellt fest, dass Narzissmus nicht nur im klinischen Sinn des Begriffs verstanden werden darf (wie Freud ihn beispielsweise definiert hat), sondern als eine wahre "Metapher für den menschlichen Zustand". "Die jüngsten Analysen des neuen Narzissmus verwechseln also Ursache und Wirkung, wenn sie den Kult der Privatsphäre eine Entwicklung zuschreiben, die auf die Auflösung des öffentlichen Lebens zurückzuführen ist; außerdem benutzen sie den Begriff "Narzissmus" so locker, dass er nicht viel von seinem psychologischen Inhalt behält. Erich Fromm benützt das Wort in
The Heart of Man (Das Herz des Menschen) von seiner klinischen Bedeutung, aber er erweitert es auf der individuellen Ebene mit allen Formen der "Eitelkeit", der Selbstbewunderung, Selbstzufriedenheit und Selbstverherrlichung und auf der Gruppenebene mit allen Formen von ethnischen oder rassistischen Vorurteilen, Engstirnigkeit und Fanatismus… „Wir leben in einer Zeit der Geschichte, die durch eine sehr klare Kluft zwischen der intellektuellen Entwicklung des Menschen und seiner emotionalen oder mentalen Entwicklung gekennzeichnet ist, die ihn in einen Zustand des ausgeprägten Narzissmus mit seiner Prozession von pathologischer Symptome versetzt
[Christopher Lasch, La culture du narcissisme, Trad. par Michel L. Landa, Flammarion, Paris, 2006, S. 62-63.]".
Es ist offensichtlich, dass der Narzissmus in der Herangehensweise des Subjekts ein beträchtliches Ausmaß angenommen hat. Wir leben in einer Zeit der Vorherrschaft einer Selbstkultur mit all ihren Illusionen, ihren falschen Göttern und ihren Trugbildern, ganz anders als die
Epimeleia heautou [«Le souci de soi» oder «le soin de soi» wie es in der griechischen Literatur erscheint, und dann ausführlich kommentiert, vor allem von Michel Foucault]. Eine narzisstische Gesellschaft, die uns in die Welt treibt, auf der Suche nach Authentizität, welche oft künstlich und gefährlich ist; wo die Wahrscheinlichkeit das Schlüsselwort ist, und die gefährlich mit den Imperativen der Transparenz flirtet. "Männer waren schon immer selbstsüchtig und Gruppen immer schon ethnozentrisch; es gibt keine Garantie, dass diese Merkmale mit einer psychiatrischen Maske geschmückt werden“, fügt Lasch hinzu. Andererseits ist die Tatsache, dass die Charakterstörungen die auffälligste Form der psychiatrischen Pathologie geworden sind, die zur Veränderung der Persönlichkeitsstruktur führt, auf ganz spezifischen Veränderungen in unserer Gesellschaft und Kultur zurückzuführen: auf Bürokratisierung , die Verbreitung von Bildern, der Kult des Konsums ... und letztlich auf Veränderungen im Familienleben und der Sozialisierungsformen
[Id., ibid., S. 64.]."
So hat sich nach Freud eine neue Theorie des Narzissmus entwickelt, in der sich das Pathologische mit dem Sozialen vermischt, mit der Frage nach dem Subjekt im Hintergrund. Es eröffnete auch ein Feld für eine beispiellose Klinik zum Thema Subjekt, die hier eine kurze Beschreibung findet: "Offen gegenüber sexuellen Abenteuer statt verschlossen, diese Patienten finden es schwierig, den sexuellen Trieb voll zu erleben oder eine freudige Erfahrung zu machen. Sie vermeiden Verpflichtungen ... Diese Patienten leiden oft unter Hypochondrie und beklagen sich darüber, ein Gefühl der inneren Leere zu erfahren. Gleichzeitig nähren sie ein Gefühl der Omnipotenz und sind absolut von ihrem Recht überzeugt, andere ausbeuten und sich selbst amüsieren zu dürfen. Im Über-Ich dieser Patienten dominieren strafende und sadistische Elemente, und wenn sie mit sozialen Regeln konfrontiert werden, dann eher aus Angst, bestraft zu werden, als unter dem Einfluss eines Schuldgefühls
[Id., ibid., S. 69]."
Diese "Patienten des Narzissmus" erfahren in einer logischen Art und Weise das Gefühl einer inneren Leere und leben den Genuss nur in der Form der Vergänglichkeit und Nicht-Bindung (notwendigerweise, in dem Ausmaß, in dem der andere verweigert wird; wo er nur als "Mittel zum Zweck" narzisstisch und egoistisch betrachtet wird). Der Narzissmus ist geprägt von dieser neuen
Weltanschauung, die ihn ständig auf einer tiefen Ebene verändert. Die Beziehung zum Liebesobjekt (primärer und sekundärer Narzissmus) wird insofern umgekehrt, als das sich das Selbst ständig selbst täuscht, indem es versucht, sich selbst zu ergreifen, ohne sich selbst jemals wirklich zu erfassen, ein Gefangener seines Bildes und seiner Darstellung.
Der Narzissmus, mit den wir es zu tun haben, ist weniger der, der die Psychopathologie interessiert als der Soziale
[Zu diesem Thema ist das sehr klar geschriebene Buch von Jean Cottraux Tous narcissiques, Odile Jacob, 2017 hilfreich. Der Autor versäumt es nicht, "die narzisstischen Persönlichkeiten" von denjenigen zu unterscheiden, die "den Kult des Selbst" oder sogar "Generationen" ich "praktizieren"]. Darüber hinaus, zögert Gilles Lipovetsky nicht, von "narzisstischem Individualismus" zu sprechen, um die Hypermodernität zu beschreiben. Insofern, und um Verwechslungen zu vermeiden, sprechen wir lieber von einem "sozialen Narzissmus". Dieser, um das Übermaß an Ego in seiner sozialen Repräsentation anzuprangern, grenztan den pathologischen Narzissmus, ohne ihn selbst jemals zu verkörpern, auch hier befinden wir uns in einem "Dazwischen". Die Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken, oder die Selbstkrise
[Mehr darüber in Je selfie donc je suis. Les métamorphoses du moi à l’ère du virtuel, Elsa Godart, Albin Michel, 2016], die wir seit einigen Jahren erleben, ist sein Emblem.
Von allen Seiten angeprangert, überwältigt, verantwortlich gemacht für die schlimmsten Schwindeleien, die mit Spitznamen und Adjektiven wie "Egoist"; "Egoistisch"; "Opportunist"; "Interessiert"; "Egozentrisch"; "Eigennützig"; "Denkt nur an dich selbst" verbunden sind... Wir leben in einer narzisstischen Gesellschaft -einem Narzissmus, der unter einer schlechten Presse steht und mit „abwertenden Konnotationen
[G. Rosolato, La relation d’inconnu, Gallimard, 1978, S. 144]“ für die Allgemeinheit belastet ist. Eine Gesellschaft, die von einem einzigen Prinzen regiert und beherrscht wird: dem Ego. Aber durch den Gebrauch und das Ausleihen wissen wir nicht mehr, wovon wir sprechen, wenn wir vom Ego reden. Reden wir über "Selbstwertgefühl", wenn man sagt, dass jemand ein "gutes Ego" hat? Ist es gleichbedeutend mit dem
Ich – ist der Egotrip auch eine "persönliche Erfüllung"? Oder ist es ein Werkzeug, das in der Lage ist, all die Aufmerksamkeit auf sich selbst zu lenken, um diverse Stöße, die seine Bedeutung, seinen Einfluss, seine Macht, wie eine Art Hyper-Selbstwert zu blockieren? Und was ist mit der Identität? Ist also das Ego zu fördern oder zu beschuldigen? Ist es gefährlich das Ego zu kultivieren? Ist es gut oder schlecht? Und wie kann man sich selbst nicht verleugnen, wenn man aufs das eigene Ego verzichtet?
Die Herausforderung unserer Welt ist nicht so sehr der verschärfte Kapitalismus, die Kommerzialisierung bis zum Überdruss, der exzessive Konsumismus, der Rückzug der Kultur zugunsten der Unterhaltung, die techno-wissenschaftliche Entwicklung oder die Robotisierung, die unsere Subjektivität bedroht. Die Herausforderung unserer heutigen Welt ist das Ego. Nun, das Ego ist
Ich [In der Geschichte gibt es viele Unterschiede zwischen dem Selbst, dem Subjekt, dem Individuum, dem Ego, dem Selbst, der Identität, dem Subjekt, dem Bewusstsein. . . . Diese Begriffe, obwohl sie sich alle auf die Innerlichkeit und allgemein auf die Frage der Selbsterkenntnis beziehen. Wir entwickeln diese Frage ein wenig weiter]. Wir erleben eine beispiellose Krise des Ego, eine Krise der Identität, eine Krise des Selbst. Wir sind ständig auf der Suche nach "uns selbst“, wir wollen "im Leben erfolgreich sein", wir wollen um jeden Preis "glücklich sein", wir wollen "in guter Form sein", wir müssen ständig „anerkannt werden"; wir wollen "immer mehr Freunde" haben; wir wollen "immer schöner" sein; "
Ideal geliebt werden" ... Und um auf diese Tyrannei des Ego zu reagieren, unterwerfen wir unsere Existenz einem höllischen Tempo und Anforderungen: Wir praktizieren persönliche Entwicklung oder Zen-FenG Shui, wir arbeiten "immer mehr, um mehr zu verdienen", wir multiplizieren die Sackgassen, die uns zum "Glück" führen sollen. Wir machen täglich eine Stunde Sport, ohne das Joggen am Sonntagmorgen zu zählen, wir suchen das Gleiche an allen Straßenecken: in den sozialen Netzwerken, im Büro, in den Blicken unserer Eltern (auch noch im Alter von 40), wir praktizieren kosmetische Chirurgie und Körperkult, denn es ist wichtig "ein gutes Bild von sich selbst zu geben“ ... Der Spiegel ist zum Fetischobjekt schlechthin geworden: keinen Spiegel mehr zu haben, bedeutet sich selbst nicht mehr zu sehen, man verschwindet bereits. In
Huis-clos platziert Sartre drei Protagonisten in einem Raum, den sie nicht verlassen können. Sie verstehen allmählich, dass sie für die Ewigkeit da sind und dazu verurteilt sind, miteinander zu leben. Vor allem aber
schauen sie einander nicht mehr an. In diesem Raum gibt es keinen Spiegel. Sie können sich nur durch die Augen anderer
sehen. Eine der Protagonisten, Estelle, die vergeblich nach ihrem kleinen Taschenspiegel in ihrer Tasche sucht, versteht, dass sie in den Augen der anderen verlassen/verloren ist, sagt dazu diesen schönen Satz:
Ich fühle innen nichts mehr ...Um einige unserer Verhaltensweisen zu beobachten, sind wir ständig auf uns selbst fokussiert: Unser Hauptanliegen ist es, das Maximum zu erreichen, auch wenn das bedeutet, dass wir
verlieren. Was zu verlieren? Das Spiel? Seine Ehre? Seine Würde? Sein Leben? ... Um welchen Verlust geht es hier? Es ist ein
Verlust des Selbst. Was wir am meisten fürchten, ist uns selbst zu verlieren. Aber, was hat man zu verlieren, wenn man einen Teil seines Egos aufgibt? Was ist dieses tragische Gefühl, dass man bei der Idee, bekommt wenn man sich von sich selbst entfernt? Als ob das Ego ein "Objekt" wäre, das erfasst werden könnte, das man "vervollständigen" könnte, dessen Verwirklichung das Hauptziel eines vollendeten Lebens wäre. Mythos oder Realität? Spiegel mit Lerchen oder Wunschdenken der Hypermodernität?
Aber manchmal können wir das nicht. Manchmal haben wir ein tiefes Gefühl des Scheiterns, der Vernachlässigung, als ob wir uns ein Leben lang alles verpasst hätten, als ob wir schlechte Entscheidungen getroffen hätten, für die jetzt bezahlt wird, und die Rechnung ist schwer: Traurigkeit, Enttäuschung, Verzicht, Unzufriedenheit, Ungerechtigkeit, Melancholie. Wir werden uns dann bewusst, dass wir nicht glücklich sind, und nachdem wir alle Therapien auf dem Markt ausprobiert haben, von "Auto-Suggestion(!)" bis zur Meditation, nach dem "Anti-Depressiva" keine Wirkung hatten (und das aus gutem Grund !!!), landen wir auf der Couch eines Psychiaters. Lassen Sie uns klar stellen: ein Psychoanalytiker. Und das ist kein Zufall, denn der Psychoanalytiker ist definitionsgemäß ein Spezialist des Egos.
In der Psychoanalyse geht es um das EgoDas primäre Ziel der Psychoanalyse - die auch "Tiefenpsychologie" genannt wurde - bestand darin, zu verstehen, wie wir intern, psychisch arbeiten, um bestimmte Störungen zu heilen, die sich insbesondere dem somatischen Ansatz oder dem rein Medizinischenwidersetzen. Und in dieser Frage hat Freuds Theorie das Selbstverständnis des Menschen, das über Jahrhunderte hinweg bestand, durcheinander gebracht. In der Tat, während Descartes die Realität des Subjekts als Selbstbewusstsein bestätigt (ich existiere und zusätzlich weiß ich es, ich bin in der Lage, mich selbst in den Prozess des Seins zu erfassen), stellt Freud mit der Entdeckung des Unbewussten mehrere Jahrhunderte egoistischer Gewissheit in Frage und proklamierte, dass von nun an: "Das Ich ist nicht Herr im eigenen Haus
[Sigmund Freud, Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse, Payot]." Hier beginnt sozusagen der Anfang vom Ende. Darüber hinaus erinnert Freud im Jahr 1917 in
Eine Schwierigkeit der Psychoanalyse: "die Eigenliebe der Menschheit hat bis jetzt drei schwere Kränkungen von Seiten der wissenschaftlichen Forschung erfahren und die Zerstörung dieser narzisstische Illusion geschah hauptsächlich durch die Werke von Kopernikus, Darwin und Freud selbst: Die Erde ist nicht das Zentrum des Universums, der Mensch ist aus der Tierreihe hervorgegangen und schließlich Das Ich ist nicht Herr im eigenen Haus
[Anne Brun, Einführungzur Zur Einführung des Narzißmus, Freud, Payot, 2012]». Es ist der ganze universelle Narzissmus der Menschheit, der hier betroffen ist!
Mit dem Aufkommen des Unbewussten entsteht ein ontologischer Zweifel, der all unsere angenehmen Gewissheiten in Frage stellt: Wir glauben, dass wir entscheiden, allmächtig zu sein, aber in Wirklichkeit
handeln wir mehr, als wir
beschließen zu handeln. Die Entdeckung des Unbewussten hat nicht nur die Selbsterkenntnis gestört, sondern vor allem unsere egoistischen Gewissheiten erschüttert. Mit dem Unbewussten sind wir uns überhaupt nicht mehr sicher,
wir selbst zu sein. Die Psychoanalyse hat Zweifel, Ungewissheit, das Unbehagen,
man selbst zu sein, auferlegt. Und das ist eine echte Revolution: Wie kann man weitermachen, wenn wir uns nicht sicher sind, ob wir existieren? Natürlich sind angesichts dieses fürchterlich anxyogenen Bewusstseins starker Widerstand und starke Gegensätze entstanden: Es ist so viel bequemer, sich seiner Existenz sicher zu sein, es ist so viel besser, sich wirklich
auf sich selbst verlassen zu können. Die Befürworter des vollen Bewusstseins - ihrer Zeit voraus- rebellierten dann und verwarfen damit die Möglichkeiten der unbewussten, psychoanalytischen Analyse. In diesem Sinne ist die Realität des Unbewussten das Versagen des vollen Bewusstseins.
Wenn jedoch die Psychoanalyse Zweifel an der egoistischen Allmacht gesät hat, geht sie noch weiter. Tatsächlich greift Freud die innere Festung direkt an, die das Ego - oder eher das Selbst - ausmacht und genau das zu dekonstruieren versucht: Wir haben nicht nur keinen Zugang zur Gesamtheit des Selbst, wir werden durch diese Ignoranz zur Demut gedrängt, aber zusätzlich besteht die analytische Arbeit gerade darin, einen Teil unseres Narzissmus loszuwerden. In der Tat besteht einer der Säulen einer Psychoanalyse gerade darin, einen Teil seines Egos auf der Couch zu belassen. Es geht also darum, einen
Teil von sich selbst aufzugeben – den oben erwähnten Verlust. Die Psychoanalyse ist ein Tauchgang in das eigene Herz, sie lädt ein zu den Quellen, zu den Ursprüngen, zu den Grundlagen. Aber es ist ein Bruch, ein Riss, ein Eindringen in unsere Gewissheiten. Psychoanalyse ist ein Egotrip, dessen Ziel es ist, unsere egoistischen Gewissheiten zu dekonstruieren. Und genau deshalb ermöglicht sie eine echte Begegnung mit sich selbst. Und gerade deshalb ist die Psychoanalyse ein mögliches Heilmittel für unsere narzisstische Gesellschaft.
Freud hat daher den Narzissmus geschaffen, wie wir ihn heute verstehen. Ursprünglich erklärt er ihn in seinem berühmten Artikel von 1914 wie folgt: "Der Begriff "Narzissmus" ist aus der klinischen Beschreibung entlehnt. Paul Näcke benutzte ihn 1899, um das Verhalten zu beschreiben, mit dem ein Individuum seinen eigenen Körper in einer Weise behandelt, wie es normalerweise dem Körper eines sexuellen Objekts vorbehalten ist: das heißt die Art und Weise, wie man ihn betrachtet, streichelt, ihn durch sexuelles Wohlbefinden erfährt, bis er durch diese Methoden zur vollen Zufriedenheit gelangt
[Sigmund Freud, Zur Einführung des Narzißmus, Payot, 2012]."
Freud erweiterte dann Näckes klinischen Ansatz, indem er ihn von der Perversion befreite und den Narzissmus zu einem der grundlegenden Momente der menschlichen Psyche machte. Aber bevor wir den Freud’schen Beitrag entwickeln, kehren wir zu den Quellen zurück, indem wir in den Kern des Mythos Narzisse eintauchen. Und dann lassen Sie uns kurz daran erinnern, was mit "Narzissmus" unter der Freud‘schen Definition
[Bemerkenswert in dem berühmten Artikel Zur Einführung des Narzißmus, S. Freud, Payot, 2012, Die Liebe zum Narzissmus von Lou Andréas-Salomé, Gallimard, Paris, 1980] gemeint ist, und wie wir ihn bis heute verstehen.
Le narcissisme social (part I)
Nous souffrons de ce monde: notre société est pathogène. Cette société est celle qui s’inscrit dans ce qu’on appelle désormais l’hypermodernité. L’hypermodernité, comme son nom l’indique est une «modernité» de l’excès, de la démesure, du sans-limite qui a inscrit dans son ADN l’
hùbris (démeusure) grecque comme marque de fabrique. L’hypermodernité a donné naissance à un hyperindividu qui est bien mal dans sa peau: bourré de complexes et de protéines; hyperactif et shooté à la ritaline ; hyperambitieux sans mettre en danger ses loisirs de l’extrême; le visage lisse et la cravate sociale bien nouée; l’iphone 8 en poche tout droit arrivé des US; trainant ses guêtre entre l’afterwork et le
before du grand journal; s’interrogeant autant sur ses plaisirs narcissiques que sur ses plaisirs sexuels; couchant un soir avec un homme, l’autre avec une femme dans la même indifférence; repoussant l’échéance de l’enfantement jusqu’au bout (au bout de quoi ?); dont la jouissance (dans les jeux vidéo, sur les réseaux sociaux, dans un lit, au bureau, en voiture, en dominant les autres …) est l’objectif premier: l’hyperindividu se cherche en permanence. Tout comme l’hypermodernité qui peine à trancher sur la question de savoir s’il s’agit-là de décrire un mouvement transitoire et donc temporaire ou alors s’il s’agit d’un nouveau stade de la civilisation, amené à durer. L’hypermodernité, c’est avant tout l’incertitude, l’inderterminé, l’incertain. Une sorte de devenir en mouvement. Or, rien n’est plus anxiogène que le fait de se dire que nous sommes entrainés dans un mouvement dont on ne sait pas vers où il nous emporte. Un fait reste cependant indéniable: l’hypermodernité est pathogène et crée de nombreux malaises existentiels, pathologiques, sociaux, politiques. Ces malaises dont nous ne savons pas s’ils sont de «nouveaux malaises dans la civilisation»
[Le nouveau malaise dans la civilisation de Samuel Dock et Marie-France Castarède nous invite à la réflexion sur ces mutations du contemporain, Plon, 2017] ou simplement le prolongement d’anciens qui changent de formes, ne cessent pour autant de nous interroger. Rappelons que l’étymologie du malaise, c’est précisément ce qui est mal à l’aise, ce qui n’est pas à son aise: cela fait littéralement écho à ce sentiment d’inconfort généré par l’incertitude, l’ambivalence. Surtout, nous éprouvons bien des difficultés à nous en libérer, à les dépasser. Pour preuve, l’ensemble de la littérature sur le bonheur, le bien-être, le développement personnel et autre culture zen qui fleurissent depuis une quinzaine d’années - ce qui correspond à peu près à l’explosion de la sphère internet au début des années 2000, rapidement rendu accessible à tous, démocratisant l’informatique et entrainant le développement progressif de l’infobésité. L’hypermodernité a alors connu une accélération supplémentaire avec la virtualité, et l’hyperindividu s’est vu passer à la vitesse 2 de son hyperactivité. Le sentiment de malaise aussi,
de facto. Pour faire face à de nombreux mécanismes anxiogènes et à un rythme de vie de plus en plus infernal, une quantité de palliatifs et de placébos ont été mis en place: méditation, spiritualité zen héritée de l’idéal new-âge, les gurus du développement personnel et autres coaches made in USA aux prêches sensationnels font recette et deviennent de nouveau apologistes, sans parler de l’explosion des psychothérapies, on en dénombre aujourd’hui plus de 400 dans le monde. Ce n’est pas tant le monde qui va mal que l’hypermoderne. Or l’hypermoderne veut guérir - la maladie ou le malaise n’étant pas politiquement correct-, à cela, il ne fait aucun doute.
Le narcissisme : un enjeu contemporainDans un contexte où le sujet subit de telles métamorphoses et où l’une de ses représentations les plus emblématiques est un
égo tout
ergots en avant, il convient de se saisir de la question du narcissisme. Dans
La culture du narcissisme (1979), Christopher Lasch décrivait déjà «l’homme psychologique de notre temps» et les débordements narcissiques à la suite des modifications de notre société. Il note que le narcissisme ne doit plus seulement s’entendre au sens clinique du terme (tel que Freud l’a, par exemple, défini), mais plutôt comme véritable «métaphore de la condition humaine». Ainsi, «les analyses récentes du nouveau narcissisme confondent cause et effet lorsqu’elles attribuent à un culte de la sphère privée une évolution qui tient à la désintégration de la vie publique; de plus, elles utilisent le terme «narcissisme» de manière si lâche qu’il ne conserve plus grand-chose de son contenu psychologique. Dans
The Heart of Man (le Coeur de l’Homme), Erich Fromm vide le mot de sa signification clinique, mais en revanche lui fait couvrir, au niveau de l’individu, toutes les formes de «vanité», d’auto-admiration, d’autosatisfaction et d’auto-glorification et, au niveau du groupe, toutes les formes de préjugés ethniques ou raciaux, d’esprit de clocher et de fanatisme… «Nous vivons dans une période de l’histoire caractérisée par un écart très net entre le développement intellectuel de l’homme… et son développement affectif ou mental, écart qui le laisse dans un état de narcissisme marqué, avec son cortège de symptômes pathologiques»
[Christopher Lasch, La culture du narcissisme, Trad. par Michel L. Landa, Flammarion, Paris, 2006, p. 62-63].
Il est évident que le narcissisme a pris une ampleur considérable dans l’approche du sujet. Nous vivons à l’heure de la prédominance d’une culture de soi avec toutes ses illusions, ses faux dieux et ses mirages, bien différente de l’
epimeleia heautou [«Le souci de soi» ou encore «le soin de soi» tel qu’il apparait dans la littérature grecque, puis abondamment commentée, notamment par Michel Foucault]. Une société narcissique qui nous entraîne dans les dérives d’un monde à la recherche d’authenticité souvent factice et dangereuse; où la vraisemblance est le maître mot et flirtant dangereusement avec les impératifs de la transparence. «Les hommes ont toujours été égoïstes, et les groupes toujours ethnocentriques; on ne gage rien à affubler ces traits d’un masque psychiatrique, ajoute Lasch. En revanche, le fait que les désordres du caractère soient devenus la forme la plus marquante de la pathologie psychiatrique, entraînant la modification de la structure de la personnalité tient à des changements tout à fait spécifiques de notre société et de notre culture: à la bureaucratisation, à la prolifération des images, au culte de la consommation… et en dernière analyse, aux modifications de la vie familiale et des modes de socialisation»
[Id., ibid., p. 64].
Ainsi, s’est développée une nouvelle théorie du narcissisme à la suite de Freud, où le pathologique se mêle au social, avec en creux la question du sujet. Ouvrant aussi le champ à une clinique inédite sur le sujet dont on pourrait reprendre ici un rapide descriptif: «Ouverts plutôt que fermés aux aventures sexuelles, ces malades trouvent pourtant difficile de vivre pleinement la pulsion sexuelle ou d’en faire une expérience joyeuse. Ils évitent les engagements… Ces malades souffrent souvent d’hypocondrie et se plaignent d’éprouver une sensation de vide intérieur. Ils nourrissent en même temps, des fantasmes d’omnipotence et sont profondément convaincus de leur droit d’exploiter les autres et de se faire plaisir. Les éléments punitifs et sadiques prédominent dans le surmoi de ces malades, et s’ils se confrontent aux règles sociales, c’est plus par peur d’être punis que sous l’emprise d’un sentiment de culpabilité»
[Id., ibid., p. 69].
Ces «malades du narcissisme» éprouvent en toute logique le sentiment d’un vide intérieur et ne vivent la jouissance que sur le mode de l’éphémère et du non-engagement (nécessairement, dans la mesure, où l’autre est nié ; où il n’est envisagé que comme « moyen en vue d’une fin » narcissique et égoïste). Le narcissisme est marqué par cette nouvelle
Weltanschauung (vision du monde), ce qui ne cesse de le modifier en profondeur. Le rapport à l’objet d’amour (narcissisme primaire et narcissisme secondaire) est renversé dans la mesure où le moi s’illusionne en permanence en cherchant à se saisir sans jamais s’appréhender, prisonnier de son image et de sa représentation.
Le narcissisme auquel nous avons à faire est moins celui qui intéresse la psychopathologie que le social
[A ce sujet, l’ouvrage très clair de Jean Cottraux, Tous narcissiques, Odile Jacob, 2017, est très clair. L’auteur ne manque pas de distinguer «les personnalités narcissiques» de ceux qui pratique «le culte du moi» ou encore des « générations «moi je»]. D’ailleurs, Gilles Lipovetsky n’hésite pas à parler «d’individualisme narcissique» pour qualifier l’hypermodernité. A ce titre, et afin d’éviter toute confusion, nous préférons parler d’un « narcissisme social». Il s’agit par-là de dénoncer l’excès d’ego dans sa représentation sociale qui frise le narcissisme pathologique sans jamais en être, là encore nous sommes dans «l’entre-deux». La représentation de soi sur les réseaux sociaux, ou encore la crise selfique
[Voir à ce sujet, Je selfie donc je suis. Les métamorphoses du moi à l’ère du virtuel, Elsa Godart, Albin Michel, 2016] à laquelle nous assistons depuis quelques années en est l’emblème.
Dénoncé de tout côté, accablé, rendu responsable des pires manigances, auquel s’associent de jolis sobriquets tels que «égoïste»; «égotique»; «calculateur»; «intéressé»; «égocentrique»; «autocentré»; «ne pense qu’à soi» … Nous vivons à l’heure de la société narcissique. Un narcissisme qui a mauvaise presse et qui pour le grand public, est «chargé de connotations péjoratives»
[G. Rosolato, La relation d’inconnu, Gallimard, 1978, p. 144]. Une société régie et dominée par un seul Prince: l’ego. Toutefois, à force d’usage et d’emprunt, on finit par ne plus très bien savoir de quoi on parle, s’agissant d’ego. S’agit-il d’ «estime de soi», notamment quand on dit avoir un «bon ego»? Est-ce synonyme du
moi - l’egotrip c’est aussi l’«accomplissement personnel»? Ou alors, est-ce un outil capable d’attirer toute l’attention sur soi, tout ergots devant, gonflant à bloc son importance, son influence, son pouvoir, comme une sorte d’hyper-faire-valoir? Et qu’en est-il de l’identité? Dès lors, l’ego est-il à promouvoir ou à blâmer? Cultiver son ego, c’est dangereux? C’est bien ou c’est mal? Et comment ne pas renoncer à soi en renonçant à son ego?
L’enjeu de notre monde, ce n’est pas tant le capitalisme exacerbé, la marchandisation ad nauseam, le consumérisme par excès, le retrait de la culture au profit du divertissement, le développement techno-scientifique ou la robotisation menaçant nos subjectivités, l’enjeu de notre monde contemporain, c’est l’ego. Or, l’ego, c’est
moi [De nombreuses distinctions ont été faites dans l’histoire entre le moi, le sujet, l’individu, l’ego, le soi, l’identité, le sujet, la conscience… Ces termes bien qu’ils se rapportent tous à l’intériorité et plus largement à la question de la connaissance de soi. Nous développons un peu plus loin cette question]. Nous vivons une crise inédite de l’ego, une crise de l’identité, une crise du moi. Nous cherchons en permanence à «nous réaliser», nous voulons à tout prix «réussir notre vie», nous cherchons «être heureux», nous voulons «être en pleine forme», nous avons besoin continuellement «d’être reconnu»; nous cherchons à avoir «toujours plus d’amis»; nous voulons être «toujours plus beau»; «être aimé
idéalement» … Et pour répondre à cette tyrannie de l’ego, nous soumettons notre existence à une cadence et à des exigences infernales: nous pratiquons le développement personnel ou le zen-fenshui, nous travaillons «toujours plus pour gagner plus», nous multiplions les impasses qui sons sensés nous conduire au «bonheur», nous faisons quotidiennement une heure de sport sans compter le jogging du dimanche matin, nous cherchons les
like à tous les coins de rue: sur les réseaux sociaux, au bureau, dans le regard de nos parents (même à 40 ans), on pratique la chirurgie esthétique et le culte du corps, car «donner une bonne image de soi, c’est important»… Le miroir est devenu l’objet fétiche par excellence: ne plus avoir de miroir, c’est ne plus se voir, c’est déjà disparaitre. Dans
Huis-clos, Sartre place trois protagonistes dans une pièce dont ils ne peuvent pas sortir. Ils comprennent peu à peu qu’ils sont là pour l’éternité et condamnés à vivre les uns avec les autres. Mais surtout, ils ne sont plus que
regard dans l’autre. En effet, dans cette pièce, il n’y a pas de miroir. Ils ne peuvent donc
se voir qu’à travers le regard de l’autre. Une des protagonistes, Estelle, alors qu’elle cherche vainement son petit miroir de poche dans son sac, comprend qu’elle est abandonnée au regard d’autrui, aura ce très beau mot:
je ne me sens plus de l’intérieur… A observer certains de nos comportements, nous sommes en permanence centrés sur nous-mêmes: notre souci principal c’est d’être au maximum de soi au risque de
perdre. Perdre quoi? La partie? Son honneur? Sa dignité? Sa vie? … de quelle perte est-il question? Il s’agit d’une
perte de soi. Ce que l’on craint le plus, c’est de se perdre soi-même. Or, qu’aurait-on à perdre à se départir d’une part de son ego? Quel est ce sentiment tragique que l’on éprouve à l’idée de s’éloigner de soi-même? Comme si l’ego était un «objet» dont on pourrait se saisir, que l’on pourrait «achever», dont la réalisation constituerait l’objectif majeur d’une vie accomplie. Mythe ou réalité? Miroir aux alouettes ou voeux pieux de l’hypermodernité?
Or parfois, nous n’y arrivons pas. Parfois, nous éprouvons un profond sentiment d’échec, de déréliction, un peu comme si nous étions passés à côté de nous-même pendant toute une vie, comme si nous avions fait de mauvais choix qui à présent se payent, et l’addition est lourde: tristesse, déception, renoncement, insatisfaction, injustice, mélancolie. Nous prenons alors conscience que nous ne sommes pas heureux et on finit, après avoir tenté toutes les thérapies sur le marché, de «l’auto-suggestion(!)» à la méditation, après que les «anti-dép» n’aient pas eu d’effet (et pour cause !!!), nous atterrissons sur le divan d’un psy. Entendons bien: un
psychanalyste. Et cela n’est pas un hasard, car le psychanalyste est par définition un spécialiste de l’ego.
La psychanalyse a pour objet l’egoL’objet premier de la psychanalyse - que l’on a aussi appelé «la psychologie des profondeurs» - a été de chercher à comprendre comment nous fonctionnons intérieurement, psychiquement afin de guérir de certains troubles qui résistaient notamment à l’approche somatique ou purement médicale. Et sur cette question, la théorie de Freud a bouleversé la vision que l’homme avait de lui-même depuis des siècles. En effet, alors que Descartes affirme la réalité du sujet comme conscience de soi (j’existe et en plus je le sais; je suis capable de me saisir moi-même en train d’être), Freud va remettre en cause plusieurs siècles de certitude égotique et clamer avec la découverte de l’inconscient, que désormais, «le moi n’est plus le maître dans sa propre demeure»
[Sigmund Freud, Introduction à la psychanalyse, Payot, p. 266]. Voilà que commence le début de la fin, si l’on peut dire. D’ailleurs, en 1917, dans
Une difficulté de la psychanalyse, Freud rappelle que «l’amour-propre de l’humanité a subi trois blessures majeures du fait des avancées de la science et de la destruction des illusions narcissiques principalement par Copernic, Darwin et Freud lui-même: la Terre n’est pas le centre de l’univers, l’homme est issu de la série animale et enfin, le moi n’est pas maître dans sa propre maison»
[Anne Brun, introduction à Pour introduire le narcissisme, Freud, Payot, 2012, p. 28-29]. C’est tout le narcissisme universel de l’humanité qui est touché!
Avec l’avénement de l’inconscient, survient un doute ontologique qui remet en cause toutes nos certitudes confortables : on croit décider, être tout-puissant mais en fait
nous sommes agis, plus que nous
décidons d’agir. La découverte de l’inconscient a non seulement bouleversé la connaissance de soi, mais surtout a ébranlé nos certitudes égotiques. Avec l’inconscient, nous ne sommes plus du tout sur
d’être nous-même. La psychanalyse a imposé le doute, l’incertitude, l’inconfort
d’être soi. Et cela est une véritable révolution: comment continuer à avancer si l’on n’est pas certain d’exister? Bien entendu, face à cette prise de conscience, qui est terriblement anxyogène, se sont dressées de vives résistances, de fermes oppositions: il est tellement plus confortable d’être assuré de sa propre existence, il est tellement préférable de pouvoir réellement
compter sur soi. Les tenants de la pleine conscience -avant l’heure- se sont alors insurgés et ont rejeté la potentialité de l’inconscient, la psychanalyse avec. En ce sens, la réalité de l’inconscient, c’est l’échec de la pleine conscience.
Toutefois, si la psychanalyse a semé le doute dans la toute-puissance égotique, cela va encore plus loin. En effet, Freud s’attaque directement à la forteresse intérieure que constitue l’ego - ou plutôt le moi et cherche précisément à la déconstruire: non seulement, nous n’avons pas accès à la totalité de soi, non seulement nous sommes poussé à l’humilité par cette ignorance, mais en plus, le travail analytique consiste précisément à se départir d’une part de son narcissisme. En effet, un des enjeux d’une psychanalyse est précisément de laisser une part de son ego sur le divan. Il s’agit dès lors d’abandonner - la
perte évoquée plus haut - une part de soi. La psychanalyse est une plongée au coeur de soi, elle invite aux sources, aux origines, aux fondements. Mais elle est une brèche, une fêlure, une effraction dans nos certitudes. La psychanalyse c’est un egotrip qui a pour bout de déconstruire nos certitudes égotique. Et c’est précisément pour cela qu’elle rend possible une véritable rencontre avec soi-même. Et c’est précisément pour cela que la psychanalyse est un remède possible à notre société narcissique.
Freud a donc créé le narcissisme tel que nous l’entendons aujourd’hui. A l’origine, comme il l’explique dans son fameux article de 1914, «le terme de «narcissisme» est emprunté à la description clinique. Paul Näcke l’a utilisé en 1899 pour désigner le comportement par lequel un individu traite son propre corps d’une manière analogue à celle que l’on réserve d’habitude au corps d’un objet sexuel: c’est-à-dire la manière dont on le contemple, le caresse, le cajole en éprouvant un bien-être sexuel, jusqu’à parvenir, par ces méthodes, à une satisfaction complète»
[Sigmund Freud, Pour introduire le narcissisme, Payot, 2012, p. 37]. Freud va alors élargir l’approche clinique de Näcke en le dégageant de la perversion et faire du narcissisme un des moments fondateurs du psychisme humain. Mais avant de développer l’apport freudien, revenons aux sources en plongeant au coeur du mythe de Narcisse. Et ensuite, rappelons brièvement ce qu’on entend par «narcissisme» depuis la définition freudienne
[Notamment dans le fameux article Pour introduire le narcissisme, S. Freud, Payot, 2012 à L’amour du narcissisme de Lou Andréas-salomé, Gallimard, Paris, 1980] jusqu’à ce que l’on vit aujourd’hui.