DER WIENER PSYCHOANALYTIKER möchte nicht nur bereits international etablierten Psychoanalytikern/Innen, sondern auch noch unbekannten Psychoanalytikern/Innen die Gelegenheit geben einen selbstverfassten, bisher noch nicht publizierten Artikel auf der Titelseite unseres Onlinemagazins zu posten!
Im Forum werden dann dazu alle User Stellung nehmen, Fragen formulieren und kommentieren können. Wir wollen dadurch einen bisher so noch nicht dagewesenen, internationalen Gedankenaustausch zwischen Psychoanalyse-Interessierten ermöglichen.
Aktuelle Textsprache ist Deutsch und/oder Englisch.
Bei Interesse, Ihre Zusendungen bitte an:
leitartikel@derwienerpsychoanalytiker.at
(Werden Personenbezeichnungen aus Gründen der besseren Lesbarkeit lediglich in der männlichen oder weiblichen Form verwendet, so schließt dies das jeweils andere Geschlecht mit ein.)
Trauma als Identifizierungsprozess
Bohleber beschreibt die transgenerationelle Weitergabe eines Traumas mit dem Prozess der Identifizierung und führt für diesen Identifizierungsprozess fünf „allgemeine Charakteristika“ an, die diesen Typus von Identifizierungen von anderen Formen unterscheidet. Erstens bezieht sich die Identifizierung auf ein vergangenes Ereignis. Zweitens handelt es sich bei diesen Prozessen um primitive und totale Identifizierungen mit dem Elternteil. Die traumatisierten Eltern benötigen eine „Regulierung ihres prekären narzisstischen Gleichgewichts und sie bemächtigten sich in dieser Not psychisch ihres Kindes“, indem sie die abgespalteten, „totgesagten“ Anteile unbewusst auf das Kind projizieren.
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„Trauma ist ansteckend“ – so lautet das Postulat von Judith Herman. Mit diesen Worten hat die Autorin auf den Zusammenhang des Erleidens und der Weitergabe von schweren seelischen Belastungen innerhalb diverser Beziehungsstrukturen hingewiesen. Freud hat sich bereits mit transgenerational weitergegebenen, emotionalen Prozessen in seiner Arbeit „Totem und Tabu“ befasst. So postuliert er, dass wir
„[…] annehmen [dürfen], daß keine Generation imstande ist, bedeutsamere seelische Vorgänge vor der nächsten zu verbergen. Die Psychoanalyse hat uns nämlich gelehrt, daß jeder Mensch in seiner unbewußten Geistestätigkeit einen Apparat besitzt, der ihm gestattet, die Reaktionen anderer Menschen zu deuten, das heißt, die Entstellungen wieder ..."
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Das Goldene Zeitalter der Neurowissenschaften ist angebrochen, während die Psychoanalyse noch immer mit ihrem schlechten Ruf zu kämpfen hat - Ist die Neuropsychoanalyse eine Bedrohung oder Verbündete im Kampf um die Glaubwürdigkeit? Wir haben Prof Dr. Ariane Bazan, eine führende Wissenschafterin der Neuropsychoanalyse und Professorin für Klinische Psychologie an der Université Libre de Bruxelles, interviewt. >> weiter