Der 2009 verstorbene Jubilar wäre am 20. September 2016 hundert Jahre alt geworden. Zur Erinnerung an sein Werk und an seine liebenswerte Persönlichkeit finden in Wien und in Zürich mehrere Veranstaltungen statt, die sich mit den verschiedenen Aspekten seines Schaffens als Arzt, Neurologe, Psychoanalytiker, Ethnopsychoanalytiker und Schriftsteller auseinandersetzen. Wir nachgeborene PsychoanalytikerInnen sind ihm besonders für die Erneuerung der Psychoanalyse und für sein lebenslanges gesellschaftskritisches Engagement dankbar. Er war ein unerschrockener Kämpfer gegen Faschismus und Stalinismus und zugleich ein begnadeter Geschichtenerzähler.
Er habe bereits als Adoleszenter noch auf dem herrschaftlichen väterlichen Gut in Nowikloster in Slowenien Hitlers „Mein Kampf“ gelesen und fortan gewusst, was kommen werde. Kurze Zeit später erlebte er auf dem Gymnasium in Graz die ersten Judenverfolgungen. Nach dem Übertritt an die Universität studierte er die marxistischen Klassiker und wurde zum unorthodoxen Marxisten. Klarsichtig unterbrach er sein Medizinstudium noch vor dem Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland und übersiedelte als Auslandschweizer nach Zürich. Hier verkehrte er in antifaschistischen Kreisen und lernte seine aus Graz stammende spätere Frau Goldy Matthèy kennen, die nach dem Zusammenbruch der spanischen Republik, wo sie sich den Internationalen Brigaden angeschlossen hatte, ebenfalls flüchten musste. Es dauerte nicht lange, bis die beiden auf den gleichgesinnten jungen Schweizer Arzt Fritz Morgenthaler stiessen, woraus eine lebenslange Freundschaft hervorging....