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(24.06.2015)
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Einleitung

Die Religionstheorien von Sigmund Freud und Carl Gustav Jung zählen zu den wichtigsten und einflussreichsten der Psychologiegeschichte. Beide Seelenforscher sind ihr ganzes Leben hindurch nicht müde geworden, sich ausgiebig und unermüdlich in zahlreichen Aufsätzen, Vorlesungen und Briefen mit dem Phänomen der Religion und der psychologischen Einbettung ihrer Entstehung zu beschäftigen.
Der vorliegende, dreiteilige Aufsatz behandelt ein Thema, das in der deutschsprachigen Fachliteratur bereits von zahlreichen Psychoanalytikern, Theologen und Kulturwissenschaftlern rezipiert wurde: Es existiert eine Vielzahl an Publikationen, die gesondert entweder Freuds religionskritische Werke oder Jungs religiös gefärbte Archetypenlehre zum Inhalt haben. Auch in dieser Arbeit wird in den Teilen I und II das Religionsverständnis beider jeweils separat beleuchtet. Vergleichende Überlegungen zur Religionsauffassung der beiden Ärzte, wie sie im Folgenden in Teil III vorgestellt werden, wurden in der Fachliteratur indes selten vorgenommen – vielleicht, weil der Anschein einer grundsätzlichen Unvereinbarkeit zwischen Freud und Jung ein solches Vorhaben oft von Anfang an im Keim erstickt hat. Darstellung und Vergleich des Religionsverständnisses der beiden Protagonisten erfolgen selbstredend in der Denkart des jeweils zugrundeliegenden tiefenpsychologischen Systems, bei Freud also im Sinne der Psychoanalyse, bei Jung im Sinne der Analytischen Psychologie....



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