Anwendung, Vertiefung und Abwendung von der Anwendung hypnotischer Techniken
Josef Breuer wurde durch seine Verbindung mit Freud bekannt, der Schöpfer der kathartischen Methode, dessen Name darum unauslöschlich mit den Anfängen der Psychoanalyse verknüpft ist. (Vgl. Freud1925g, S. 562) Freud beschreibt ihn als „einen Mann von reicher, universeller Begabung, dessen Interessen nach vielen Richtungen weit über seine fachliche Tätigkeit hinausgriffen“. (Freud 1925g, S. 562) Freud lernte Breuer 1881 am physiologischen Institut kennen, wo sie bald Freunde wurden. Freud schrieb über Breuer
„Mein Freund und Helfer in schwierigen Lebenslagen. Wir hatten uns daran gewöhnt, alle
wissenschaftlichen Interessen miteinander zu teilen. Natürlich war ich der gewinnende Teil
in diesem Verhältnis.“ (Freud 1925j, S. 43)
1892 beschrieb Freud einen „Fall von Hypnotischer Heilung“, eine Frau die über klassische hysterische Symptome wie Erbrechen, nervöse Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit klagte, über Erregungszustände, die sie hinderten, ihr Kind zu stillen. Nach zwei Behandlungen gab die Patientin die Symptome auf. Freud wiederholte das Gleiche ein Jahr später nach der Geburt ihres zweiten Kindes. Freud meinte bei der Hysterie, dass der Kranke sich nicht über seinen Widerstand bewusst wäre. Die Patientin hatte eine ständige Erschöpfung, was Breuer als hypnoiden Zustand bezeichnete. (Vgl. Freud 1895d, S. 3-17)
1895 veröffentlichte Freud gemeinsam mit Josef Breuer die „Studien über Hysterie“, danach benutzte er das erste Mal die kathartische Methode an einer gewissen Frau Emmy. (Freud 1895d, S. 99) Es wurde keine gründliche Untersuchung und Freud schien sich bei der Behandlung tatsächlich stark auf direkte therapeutische Suggestion verlassen zu haben, die er wie gewöhnlich mit Massage, Bädern und Ruhe verband. (Jones 1982, S.285)...