In den achtziger und neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts spielten in der diagnostischen und therapeutischen Neurologie sowohl die galvanische als auch die faradische Elektrizität eine wichtige Rolle. So beschäftigte sich Freud ebenfalls mit diesem Bereich:
„In der Ferne leuchtete der große Name Charcots und so machte ich mir den Plan, hier die Dozentur für Nervenkrankheiten zu erwerben und dann zur weiteren Ausbildung nach Paris zu gehen“. (Vgl. Freud 1925d, S. 40)
Freud hatte seinen ersten Kontakt mit der Hypnose als Student:
„Noch als Student hatte ich einer öffentlichen Vorstellung des ‚Magnetiseurs‘ Hansen beigewohnt und bemerkt, dass eine der Versuchspersonen totenbleich wurde, als sie in kataleptische Starre geriet und während der ganzen Dauer des Zustandes so verharrte. Damit war meine Überzeugung von der Echtheit der hypnotischen Phänomene fest begründet.“ (Freud 1925, S. 40)
Im Jahre 1885/86 reiste Freud nach Paris, wo er Charcot traf und 17 Wochen in seiner Klinik arbeitete. Charcot machte einen gewaltigen Eindruck auf Freud und man nannte die Salpêtrière mit Recht das Mekka der Neurologen. (Vgl. Jones 1982, S. 248) Freud beschrieb Charcot mit:
„(…) Zauber, der von seiner Erscheinung und Stimme ausging, der liebenswürdigen Offenheit, [...] der Bereitwilligkeit, mit der er seinen Schülern alles zur Verfügung stellte, und der Treue, die er ihnen durch das Leben hielt“ (Freud 1925d, S. 26f.)
Bald sollte sich für Freud über die Übersetzung einer Publikation Charcots ein intensiver Kontakt ergeben:...