Psychoanalyse im Cyberspace von Alessandra Lemma und Luigi Caparrotta ist eine Sammlung von Beiträgen zu einem Themenbereich, der wohl, sofern ich dies als Laie beurteilen kann, Psychoanalytiker mehr und mehr beschäftigen wird: Welche Auswirkungen hat der zunehmende Internetkonsum auf die menschliche Psyche? Wie können Virtuelle Realität und neue Kommunikationsformen wie Videotelefonie oder Email in die psychoanalytische Arbeit integriert werden? Insgesamt sieben Kapitel beleuchten diese überaus spannenden Themen.
Das erste Kapitel setzt sich mit der Integration von relativ neuen Technologien wie Videotelefonie oder Email in die psychoanalytische Arbeit auseinander. Glen Gabbard bringt im zweiten Kapitel ein Fallbeispiel, bei dem alternative Kommunikationsformen zusätzlich zum klassischen Setting, in diesem Fall Email, einen wertvollen Beitrag zur analytischen Arbeit gleistet haben.
Florence Guignard setzt sich im 4. Kapitel mit der psychischen Entwicklung in der digitalen Welt auseinander und kommt unter anderem zu folgendem zu denken gebenden Schluß, der wohl nicht von der Hand zu weisen ist: „Wenn es stimmt, dass jede Analyse vor allem darauf abzielt, den Patienten zum Symbolisieren zu ermutigen dann könnte es sein, dass unsere Fähigkeit zur Identifizierung mit den Kindern der nächsten Generationen einschneidenden Veränderungen ihres Weltbildes nicht gewachsen sein wird.“ (Florence Guignard, Seite 118)...