Psychoanalytikerin oder Musikwissenschaftler? Die Frage, mit wem man es gerade zu tun hat, ist beim Symposium der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse und Musik nicht immer leicht zu beantworten. Und vermutlich ist genau das der Sinn der Sache. Wenn dann eine Stimme im Publikum die Vaterfigur in Schuberts Erlkönig zu verteidigen beginnt und dafür aus manchen Ecken des Saales bestätigenden Applaus erhält, lassen sich allerdings doch gewisse Schlüsse über die Verteilung der Berufsgruppen ziehen.
Das Thema, anhand dessen der Zusammenhang zwischen Musik und Psyche im Rahmen des diesjährigen 8. Symposiums beleuchtet werden soll, trägt ein verbindendes Element in gewisser Weise bereits in sich: Dazwischen. Die Pause in Musik und Psychoanalyse. Aber was ist das denn nun eigentlich, dieses „Dazwischen“?
Um dies zu ergründen, wird diskutiert und erläutert, musiziert und gelauscht, gelacht, geschwiegen und ab und zu mit den Augen gerollt. Ebenso mannigfaltig ist das Ergebnis. Wir erfahren über das gezielte Setzen von Pausen in den Kompositionen Beethovens als Ausdruck innerer Zerrissenheit eines Todkranken. Über die Pause als Abwehr und Unruhe, bis hin zur Pause als totales Verstummen. Wir lauschen der Pause bei Schönberg als Zeichen von Heimatlosigkeit, als Nichtwissen, wohin man gehört. Wir verstehen die Pause als Ausdruck von Zufriedenheit oder Fassungslosigkeit, die Pause als Erstaunen, als Geste des Mitleids und Bekundung von Schreck.
Ich scheine nicht die einzige Person im Raum zu sein, die aufgrund der unzähligen...